Todesfalle Kohlenmonoxid – Warum ein guter Schornstein lebenswichtig ist
Laut der Zeitschrift Focus sterben jährlich ungefähr 1.000 Menschen an einer sogenannten Kohlenmonoxidvergiftung. So erging es auch sechs Jugendlichen in Unterfranken, die eigentlich nur einen schönen Abend in einer Gartenhütte erleben wollten. Der Fall ging immer wieder durch die Medien, da zunächst nicht klar war, woran sie starben. Schließlich wurde aber bekannt, dass eine Kohlenmonoxidvergiftung die Ursache war. Daher ist es sehr wichtig, dass auch Jugendlichen schon früh gezeigt wird, wie sie verantwortungsvoll mit Feuer, Rauch und diversen Verbrennungsprozessen umgehen.
Was genau ist Kohlenmonoxid?
Das Gefährliche an Kohlenmonoxid ist, dass es ein geruchloses Gas ist. Es entsteht, wenn Holz, Kohle oder sogenannte Pellets verbrannt werden. Die Betroffenen nehmen es über die Atmung auf. Im Körper bindet das Kohlenmonoxid den Blutfarbstoff Hämoglobin. Bereits eine sehr geringe Konzentration von 1 bis 2 Prozent reicht aus, um einen Menschen bewusstlos werden zu lassen. Und zumeist dauert das nur wenige Sekunden oder Minuten. Erste Warnzeichen einer Kohlenmonoxidvergiftung sind leichte Kopfschmerzen und Übelkeit. Wer diese erkennt, sollte schleunigst versuchen, nach draußen zu gelangen oder die Fenster zu öffnen. Wenn aber eine Bewusstlosigkeit eingetreten ist, hilft häufig nur noch die externe Zufuhr von Sauerstoff. Geschieht dies nicht, sterben die Betroffenen an einem Erstickungstod.
Wie entsteht ein Kohlenmonoxidsaustritt?
Grundsätzlich wird bei jedem Verbrennungsprozess Kohlenmonoxid freigesetzt. Daher sollte hierbei immer verantwortungsbewusst gehandelt werden. Hierzulande gibt es dazu strenge Regeln, die bei Nichtbefolgen eine Geldstrafe zur Folge haben können. Zum Beispiel ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass eine Feuerstätte vor der Verwendung von einem Schornsteinfeger abgenommen und dann mindestens einmal jährlich kontrolliert werden muss. Dadurch soll gewährleistet werden, dass kein giftiges und gesundheitsschädliches Gas in den Wohnraum gelangt, sondern vernünftig durch einen Schornstein oder auch Edelstahlschornstein abzieht. Auch bei Ferienwohnungen oder Kleingartenhäusern, die mit ein einem Kaminofen beheizt werden, muss ein kontrollierter und sicherer Abzug gewährleistet sein. In diesen Fällen kann es Sinn machen, einen Schornstein aus Edelstahl nachzurüsten.
Wie kann eine Kohlenmonoxidvergiftung verhindert werden?
1. Einen sicheren Abzug durch den Schornstein gewährleisten
Immer wenn ein Feuer in einem Gebäude, insbesondere in einem geschlossenen Raum, entfacht wird, muss gewährleistet sein, dass der Rauch komplett durch den Schornstein nach draußen abziehen kann. Denn es kam in der Vergangenheit schon mehrfach zu Unfällen, weil die Gefahr unterschätzt wurde. Zum Beispiel wurde schon öfter ein Holzkohlegrill aufgrund von schlechtem Wetter in eine Gartenlaube verlegt. Teilweise werden solche Grills auch zum Heizen verwendet, was große gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.
2. Schornstein regelmäßig reinigen lassen
Auch ein durch Krähennester, Moos, Unrat oder Laub verstopfter Schornstein kann dafür sorgen, dass der Rauch, der bei der Verbrennung entstanden ist, nicht richtig abziehen kann und sich Kohlenmonoxid im Wohnbereich ansammelt. Um dies zu verhindern, sollte regelmäßig kontrolliert werden, ob der Schornstein noch richtig zieht. Hierfür wird am besten ein Schornsteinfeger beauftragt, der dann auch die erforderlichen Maßnahmen durchführen kann. Wenn er bemerkt, dass der Rauch ins Innere gelangt, muss unbedingt der Abzug gereinigt werden. Währenddessen sollte der Ofen zunächst ausgeschaltet bleiben.
3. Unterdruck unbedingt vermeiden
Vor allem in sehr gut isolierten Passivhäusern oder sogenannten Niedrigenergiehäusern werden häufig raumluftunabhängige Kaminöfen verwendet. Hierbei findet der Luftaustausch mithilfe spezieller Lüftungssysteme statt. Wenn dann in einem solchen geschlossenen System zum Beispiel mit einer Dunstabzugshaube eine Art Unterdruck erzeugt wird, kann dieser unter Umständen dafür sorgen, dass das Kohlenmonoxid und der Rauch vom Kamin in den Wohnbereich gelangen. Daher sollten diese beiden Systeme niemals zur gleichen Zeit verwendet werden. Heutzutage sorgen spezielle Sicherungen dafür, dass das nicht geschieht.
4. Rauchmelder installieren
Jeder Gegenstand kann theoretisch irgendwann einen Defekt erleiden. Das gilt auch für Schornsteine und Kamine. Allerdings lassen sich Gefahren durch Rauch und Feuer recht zuverlässig vorbeugen, indem Rauchmelder im Haus installiert werden. Denn diese verfügen über spezielle Sensoren, die sich bemerkbar machen, wenn sich zu viel Kohlenmonoxid in der Luft befindet. Heutzutage sind Rauchmelder in Wohngebäuden in den meisten Bundesländern Pflicht. Idealerweise wird pro Raum ein Rauchmelder angebracht.